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Kreta Rundreise – Tag 6: Palast von Phaistos und Lendas

Ich lasse es heute etwas langsamer angehen. Der Palast von Phaistos wird erkundet und anschließend auf kürzestem Weg schlechte Straßen entlang zum kleinen Örtchen Lendas an Kretas Südküste.

Mein Tag startet recht entspannt kurz nach Sonnenaufgang. Ich habe mir heute nicht so viel vorgenommen, will ich doch nur 2-3 Stationen anfahren. Als erstes möchte ich mir nach rund 10 Jahren nochmal den Palast von Phaistos ansehen und hier ausgiebig filmen. Anschließend will ich mir Lendas ansehen, den Ort an Kretas Südküste, über den ich schon viel gehört habe. Den Abschluss lasse ich mir für später offen. Ob nun ein Abendmahl in Kalamaki oder Kamilari, das weiß ich noch nicht.

Aber jetzt zunächst die Heizung der Klimaanlage aktivieren, es ist noch ziemlich frisch im Zimmer. Und wenn ich gleich duschen gehe, mag ich es danach warm. Ich stelle die Temperatur auf 30 Grad ein und verschwinde im Badezimmer. Das Wasser wird schnell warm und obwohl ich mich beim Duschen beeile, verwandelt sich das Badezimmer rasch in eine Dampfsauna. Nicht ganz mein Plan!

Jetzt noch anziehen und ein kleines Frühstück machen. Der Kaffee ist schnell zubereitet. Einen Toaster gibt es nicht, aber ich behelfe mir einfach mit einer Pfanne. Ich röste mein Brot etwas an, immer nur so kurz, dass es nicht anpappt. Ich kenne die Tricks schon, und eingebranntes Weißbrot wieder abzukriegen, brauche ich nicht nochmal.

Palast von Phaistos

Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen und fahre zeitig los. Ich will um 9 Uhr beim Palast von Phaistos sein, um zu den ersten Besuchern zu gehören. So früh hat man den Vorteil, dass man freie Schussbahn bei seiner Fotosafari hat und sich nicht mit anderen drängeln muss.

Angekommen parke ich meinen Mietwagen auf dem leeren Parkplatz und hole mir eine Eintrittskarte am kleinen Häuschen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 8 Euro. Ich überlege kurz, ob ich das zu viel finde. Schwer zu sagen, aber ich gebe gerne Geld hierfür aus.

Treppen vom Palast von Phaistos
Phaistos war ein bedeutender Palast der Minoer.

Weiter geht es durch den Palast. Ich gehe von Station zu Station und lese mir jedes Schild durch. Es ist interessant zu lesen, was das hier mal war und langsam bekomme ich auch einen Eindruck von der Größe und Bedeutung dieser minoischen Stätte. Schade irgendwie, dass immer alles kaputt sein muss. Wäre es doch so schön, wenn man so etwas altes heile sehen könnte.

Beschreibung zum Diskos von Phaistos
Der Diskos von Phaistos ist im archäologischen Museum Heraklion ausgestellt.

Ich merke, dass ich jetzt wirklich überall durchgegangen bin und mein Videomaterial zusammen habe. Irgendwann wird daraus ein Rundgang als Film. Ich merke, dass sich der Ort langsam füllt. Die ersten Führungen sind schon unterwegs und für mich ist das ein Zeichen, wieder zu gehen.

Lendas auf Kreta

Ich gehe zu meinem geparkten Auto und mache mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel. Lendas, dem kleinen Küstenort an Kretas Südküste. Dessen Name sich aus der löwenartigen Form der Landzunge am Meer ableiten soll.

Ich schalte mein Google Maps ein und lasse mich in die Richtung navigieren. Kein Problem, wie ich anfangs finde. 33 Kilometer, rund eine Stunde Fahrtdauer.

Lendas vom Berg aufgenommen
Lendas ist ein kleines Küstendorf an Kretas Südküste.

Der Anhalter hinter Plora

Hinter dem Örtchen Plora gabele ich noch einen alten Mann auf. Der war zu Fuß hinter dem Örtchen auf der Straße den Berg hoch. Irgendwie kam mir das beim Vorbeifahren so unwirklich vor. Getrampt hat er nicht, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er wirklich dort entlang laufen möchte. Ich habe dann einfach mal angehalten und gefragt, ob ich ihn mitnehmen soll.

Ich hatte den Eindruck, dass er ganz froh darüber war, dass ihn wer mitnimmt. Und ich weiß auch, dass das Trampen auf Kreta durchaus problemlos ist. Man hilft sich halt. Der alte Mann war vielleicht 70 Jahre alt. Wir kommen ganz nett ins Gespräch und er erzählt mir, dass er mal Gastarbeiter in Deutschland war und für Opel gearbeitet hat. Jetzt gerade kommt er von der Hasenjagd und zeigt mir seine Beute. Naja, er zeigt halt auf seine Tüte, die ein wenig tropft. Ich bin froh im Mietwagen zu sein.

Stufen zum Strand von Lendas
Die Stufen zum Strand von Lendas.

In Agios Kirillos angekommen setzte ich ihn an dem Kafenion ab. Ich fahre im Ort noch ein Stück weiter und biege dann links ab. Die Straße geht jetzt kurvig weiter und nach einem Stück wird sie zudem schlecht befahrbar. Schotterpiste halt, aber noch nicht so schlimm, wie ich es mal auf den Weg zum Palmenstrand Preveli erlebt hatte.

Die schlechte Straße hat dann auch endlich ein Ende gefunden. Ich fahre durch Diskos hindurch weiter in Richtung Lendas und nehme mir vor, auf der Rückfahrt eine andere Route zu wählen. Lust auf einen platten Reifen habe ich nicht.

Beschauliches Lendas

Lendas ist dann auch schon erreicht. Ich parke mein Auto auf dem Dorfplatz und mache mich auf den Weg das Küstenörtchen zu erkunden. Schöner kleiner Ort, denke ich mir. Der Strand, naja. Ok, es gibt auch schönere. Aber wer hierher kommt, dem ist sicher die Abgeschiedenheit und das Beschauliche wichtiger als ein 1a Strand – was ich auch gut nachvollziehen kann.

Der Strand von Lendas
Der Strand von Lendas.

Der Ort jedenfalls gefällt mir gut. Malerisch ein wenig. Ich kann mir gut vorstellen, hier mal für ein paar Tage zu bleiben und die Ruhe zu genießen. Vielleicht lässt sich in direkter Umgebung auch noch etwas interessantes erkunden. Das zu tun, spare ich mir für ein nächstes Mal.

Nachdem ich am Strand meine Fotos gemacht habe, gehe ich am Ende eine kleine Treppe hoch in Richtung Auto zurück. Ich komme noch an einer kleinen Ausgrabungsstätte vorbei, die mich aber heute nicht weiter interessiert.

Abendessen in Kalamaki

Am Auto angekommen gucke ich auf den Weg zurück. Ich habe mich entschieden, dass ich nach Kalamaki fahre. Dort möchte ich etwas den Strand genießen und auch zu Abend essen. Der Heimweg führt mich nun die andere Straße den Berg hoch. Hoch finde ich den Weg noch entspannt, was ich aber auf der anderen Seite nicht mehr bin. Kurven ohne Ende, und der Straßenbelag hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Zickzack fahren und Kurven nerven irgendwann, mich jedenfalls. Endlich bin ich in Apesokari angekommen und das alles hat ein Ende. Der Restweg ist noch entspannt und ich freue mich auf meine Belohnung in Kalamaki.